DSWV kritisiert Marktzahlen der DHS

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DSWVDer deutsche Sportwettenverband Deutscher Sportwettenverband (DSWV) hat die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wegen „falscher“ Umsatzzahlen ins Visier genommen. Das „Yearbook on Addiction 2023“ des DHS hat die Größe des Sportwettenmarktes falsch eingeschätzt. Zur Untermauerung dieses Punktes hob der DSWV die Art der DHS-Quellen hervor. Dabei handelte es sich eher um Affiliate-Marketing-Webseiten als um akademische oder staatliche Dokumente.

Die DHS ist ein Dachverband der Therapie- und Behandlungsverbände in Deutschland mit Schwerpunkt auf verschiedenen Suchtformen. Der Tätigkeitsbereich der Organisation reicht von Alkohol und Betäubungsmitteln bis hin zu Spielsucht.

Bei den Sportwetten liege der Gesamtumsatz des Marktes bei 18,3 Milliarden Euro, behauptet der Verband. Dies würde einer Steigerung von 409,6 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen.

DSWV kritisiert „falsche“ DHS-Zahlen

Es wurde argumentiert, dass sich der Gesamteinsatz im Laufe des Jahres auf nur 9,4 Milliarden Euro belief, was einem Anstieg von 21 % entspricht. Der Sportwettenverband erklärte, dass der Suchtverband in seinem Jahrbuchartikel „2.4 Glücksspiel – Fakten und Zahlen“ trotz Hinweis auf die Fehler und Angabe der korrekten Berechnungsmethode immer noch den höheren Wert anwendet. Der Branchenverband betonte, dass der Autor des Abschnitts Professor Gerhard Meyer vom Fachbereich „Gesundheit & Gesellschaft“ des Instituts für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen ist.

Für wissenschaftliche Studien nicht geeignet

Nach Angaben des DSWV errechnete er die Zahl auf der Grundlage eines gesamten Brutto-Gaming-Umsatzes des Landes von 1,3 Milliarden Euro und einer Auszahlungsquote der Sportwettenanbieter von 93 %. Die Lobbyorganisation argumentierte, dass viele der Quellen, die Meyer für seine Behauptung heranzog, „fragwürdig und für wissenschaftliche Untersuchungen nicht geeignet“ seien.

Die Sportwettengruppe erklärte, es sei nicht möglich, die Person und Organisation hinter der ersten Webseite, Fussballwetten.com, zu ermitteln. Bei der Webseite handelt es sich um eine Affiliate-Marketing-Seite, auf der keine akademischen Qualifikationen aufgeführt sind. Die Webseite behauptete außerdem, dass Glücksspiel in Deutschland illegal sei, ohne sich auf die Regulierung des Glücksspielmarktes von 2021 zu beziehen.

Im Juli 2021 trat der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der die Lizenz- und Regulierungsordnung für Online-Sportwetten und Igaming in Deutschland schuf. Aufgrund eines früheren Abkommens – das verabschiedet, aber nie umgesetzt wurde – war der rechtliche Status von Sportwetten unklar und es gab einen großen grauen Markt.

Von den „Top 10 Wettanbietern“, die die Partnerseite auf der Seite empfiehlt, lizenziert die deutsche Regulierungsbehörde keinen einzigen.

Die Webseite behauptet, dass Betreiber Wetten legal und sicher annehmen können, wenn sie von der Regulierungsbehörde von Curaçao lizenziert sind.

Dies gilt nicht für Deutschland und eine solche Aussage macht allen Bemühungen einen Strich durch die Rechnung, einen legalen und sicheren Sportwettenmarkt in Deutschland zu schaffen, sagte der DSWV.

Heinz aus dem Internet

Meyer verlinkte auf zwei weitere Seiten (Sportwettentest.net, Wettanbieter.de), die ebenfalls Affiliate-Marketing-Portale sind. Der DWSV betonte, dass der Autor dieser Seiten nur mit seinem Vornamen „Heinz“ identifiziert werde.

Das Gremium erklärte außerdem, dass die Aussagen zu den Ausschüttungsquoten nicht die tatsächliche Komplexität des Marktes widerspiegeln. Diese variieren von Anbieter zu Anbieter und von Wette zu Wette“, so der DSWV. „Sie werden durch eine Reihe von Faktoren wie der Intensität des Wettbewerbs, der Steuerbelastung, der Kostenstruktur und der Risikobereitschaft eines Buchmachers sowie dem Spielverhalten seiner Kunden bestimmt.

Der Handelsverband betonte, dass es „große Unterschiede“ zwischen dem Online-Markt und dem Einzelhandel gebe. Ersterer erhält tendenziell höhere Auszahlungen erhalte. Der DWSV fügte hinzu, dass die Auszahlungen selbst bei demselben Betreiber von Monat zu Monat unterschiedlich sein können.

Jedenfalls ist die von „Heinz“ angegebene und von Professor Meyer in seine Berechnung übernommene Ausschüttungsquote von 93 % keine realistisch anzunehmende durchschnittliche Ausschüttungsquote (insbesondere angesichts der hohen Steuerbelastung von 5,3 % auf jede Wette in Deutschland).

Es ist bedauerlich, dass am Bremer Institut für Public Health und Pflegeforschung, das angeblich Glücksspielforschung betreibt, Quellen wie ‚Heinz aus dem Internet‘ als Grundlage für wissenschaftliche Arbeiten herangezogen werden.

Der DSWV verwies stattdessen auf die vom Bundesfinanzministerium monatlich veröffentlichten Barsteuereinnahmen und die 5,3 %ige Beteiligungssteuer als geeignetere Berechnungsgrundlagen. Der DSWV hat die Umsatzsteuer in der Vergangenheit als zu streng kritisiert. Der Deutsche Sportwetten-Verband fordert daher erneut eine Korrektur durch das DHS und Professor Dr. Meyer.

Quelle: IGB, DSWV


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